Meet a Jew

Kirche in 1Live | 10.09.2021 | 00:00 Uhr

Oona setzt ihren Fahrradhelm

ab, lächelt mich an und kommt dann einen Schritt auf mich zu. Wir wissen kurz

nicht, ob wir uns die Hände geben sollen, aber wir zwinkern uns einfach nur zu

und fangen dann direkt an zu quatschen. Denn dafür ist Oona zu mir gekommen.

Sie ist Freiwillige beim Projekt „Meet a Jew“, – „Triff einen Juden“. Und genau

darum geht es.

Denn wenn ich mit Menschen

und nicht über sie rede, baue ich häufig Vorurteile ab und wenn ich Menschen,

die Ahnung haben, Fragen stellen kann, werden Fake News ganz schnell entlarvt.

Es gibt über 350 Jüdinnen und Juden, die für Meetings mit Schulklassen,

VHS-Kursen oder Sportvereinen zur Verfügung stehen und die Anmeldung für ein

Meeting ist echt einfach über die Internetseite.

Oona findet das Projekt cool.

O-Ton 1 (0,23- 0,45)

Wenn ich im Supermarkt an

der Kasse stehe und denke „Ach guck mal, der hat ne Kippa auf“ oder der trägt

ein deutlich sichtbares Symbol, dass er vielleicht anders ist, ist es ja nicht

so üblich, diesen Menschen anzusprechen und zu fragen „Hör mal, darf ich dich

mal was fragen, so und so?“, und dafür bietet dieses Projekt natürlich einen

guten Rahmen, dass man das eben machen kann.“

Und ich frage sie über Cheeseburger

und das Frauenbild im Judentum. Über Festtage und Alltag. Nach unserem Meeting

setzt Oona ihren Fahrradhelm wieder auf und macht sich auf ihren Heimweg Ich

spüre, „Meet a Jew“ ist mehr als ein Treffen. Es ist eine Begegnung.

Sprecher: Jan Primke

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 10.9.2021
  • Magnus Anschütz
  • © Cynthia Smith on Unsplash
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