Gehet hin in Frieden

Kirche in WDR2 | 11.09.2021 | 00:00 Uhr

Wiederholung

vom 11.09.18 in WDR2

Autorin:

Von

dem Gottesdienst am Sonntag ist mir noch ein Satz im Ohr: Gehet hin in Frieden!

Es ist ein Segenwort, das auffordert, Frieden in die Welt zu bringen. Selbst

friedvoll zu leben und den Frieden auch an andere weiterzugeben, auf dass

Frieden werde auf Erden. Ein einfacher Satz mit einem großen Wunsch, der eine

echte Herausforderung ist. Ein Mann, der den Frieden wirklich gelebt hat, ist

Mahatma Gandhi. Einer seiner zahlreichen Enkel erza?hlt, was er von seinem

gewaltlosen Großvater gelernt hat:

O-Ton : Er ermutigte mich und viele andere Menschen dazu, besser zu sein,

als wir uns das je zugetraut ha?tten. Politische Gerechtigkeit war ihm wichtig.

Aber nicht aus einer gloriosen, theoretischen Perspektive heraus, sondern weil

ihm die Notlage jedes Einzelnen nahe ging. Er glaubte, dass jeder von uns es

verdient habe, das best mo?gliche Leben zu leben.

Autorin: Arun Gandhi hat

in seiner Jugend zwei Jahre lang mit seinem Opa, Mahatma Gandhi in einem Ashram

– einem Kloster – gelebt. Seine Eltern hatten die Hoffnung, dass der kleine

Arun dort seine Wut etwas zu?geln lerne. Heute ist er vierundachtzig Jahre alt

und hat viel gelernt. U?ber dreißig Jahre lang war er als Journalist ta?tig,

schrieb fu?r die Times of India und die Washington Post. Die Lehren seines Bapujis,

also seines Großvaters, fasst er in Reden zusammen und erza?hlt unter anderem

von der Erkenntnis, dass in der Wut eine große Kraft steckt. Die Kunst sei es

nur, sie nicht zu missbrauchen, sondern sie in Frieden umzulenken.

O-Ton: Wir brauchen heute alle mehr denn je Bapujis Lektionen. (…)

Gerade jetzt in diesem Moment sollten wir uns auf ihn und seine Lehren

besinnen. Wir sollten einander nicht la?nger beka?mpfen und uns den

tatsa?chlichen Bedrohungen widmen.

Autorin: Fast ta?glich

ho?ren wir von Bombenanschla?gen, Krieg und Gewalt auf der Welt, in den

Sozialen Medien gibt es Foren, wo Hass und Gewalt geschu?rt werden, auch

Politiker tun dies, anstatt einen gemeinsamen Nenner zu suchen, so Arun Gandhi.

O-Ton: Ich glaube, was wir gerade brauchen, ist eine Ru?ckkehr zur

Seelenkraft meines Großvaters. (…) das Wichtigste ist, das Bapuji zu zeigen

versuchte, dass wir unsere Ziele durch Liebe und Wahrhaftigkeit erreichen

ko?nnen. Und dass die wichtigsten Fortschritte dann geschehen, wenn wir unser

Misstrauen aufgeben und Kraft scho?pfen aus einer positiven Einstellung und

unserer eigenen Zivilcourage.

Autorin:

Noch

mehr große Worte, einfach ausgesprochen. Aber die großen Weisheiten des Lebens

sind im Kern eigentlich einfach. Und alle kennen den richtigen Weg, wenn sie

ihrem Herzen folgen. Die große Herausforderung liegt darin, es wirklich auch zu

tun. In Frieden durchs Leben zu gehen. Mit einem freundlichen Wort, einem

klaren Blick und einem ehrlichen Herz. Gehet hin in Frieden – so einfach und so

schwer – eben.

Quelle:

CD-Name:

Arun Gandhi Wut ist ein Geschenk, Titel: Das Verma?chtnis meines Großvaters

Mahatma Gandhi, Interpret: Bernt Hahn, Verlag: Der Audio Verlag (7. Juli 2017),

ISBN 978-3-7424-0202-8

Redaktion: Pastorin Sabine

Steinwender-Schnitzius

  • 11.9.2021
  • Nicole Richter
  • © CCO Pixabay