Afghanistan

Kirche in 1Live | 25.08.2021 | 00:00 Uhr

Ich habe echt nicht so viel Ahnung.

Genau das habe ich gedacht,

als ich letzte Woche die krassen Entwicklungen in Afghanistan mitbekommen habe.

Meine Ahnungslosigkeit wurde mir vor allem bewusst, weil mich die schnelle Machtübernahme

der Taliban nach dem Abzug der internationalen Truppen so überrascht hat. Dann

habe ich mich informiert und gemerkt: So überraschend war das gar nicht. Seit Jahrzehnten

läuft da einiges gewaltig schief. Als ich das dann so einigermaßen begriffen

hatte und die krassen Bilder von Gewalt und völlig verzweifelten Menschen aus

Kabul nicht abrissen und viele hier in Deutschland ihrem Ärger Luft machten,

Verantwortung aufeinander abwälzten, kritisierten und mit Halbwissen glänzten,

da habe ich mich gefragt:

Und jetzt? Was können wir

jetzt machen? Außer unsere allgemeine Betroffenheit zum Ausdruck bringen oder

schlimmer: sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben! Oder noch

schlimmer: Angst vor Flüchtlingsströmen schüren? Und dann habe ich mich noch

mehr informiert und gemerkt: Ich kann was machen. Sogar sehr konkret. Ein

Beispiel: Unter kabulluftbruecke.de haben sich viele Organisationen wie

Seawatch oder Reporter ohne Grenzen zusammengeschlossen, um gemeinsam zu

helfen.

Ich kann da zum Beispiel

Abgeordneten eine Email schreiben und die Rettung gefährdeter Menschen aus

Afghanistan fordern. Dann gibt’s auf der

Seite eine Übersicht von Demos und Aktionen, die eine Luftbrücke fordern. Und

die Möglichkeit, zu spenden.

Ich habe immer noch nicht den

vollen Durchblick, wenn es darum geht, diese Krise zu erläutern. Klar. Da

braucht es viele Expertinnen und Experten. Aber ich habe verstanden, dass wir

jetzt helfen müssen. Aus Nächstenliebe.

Sprecher: Daniel Schneider

Redaktion: Petra Schulze

https://www.kabulluftbruecke.de/

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  • 25.8.2021
  • Daniel Schneider
  • (Foto: Pixabay)
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