Ein weises Gebot für das eigene Handeln
lautet: "Stop making stupid people famous!"
Hört auf dumme Leute berühmt zu machen.
Mit anderen Worten: Mache offensichtliche
Dummheiten nicht dadurch noch bekannter, dass du sie im Internet teilst oder im
Radio kommentierst. Damit erreichst du nur, dass noch mehr Leute die peinlichen
oder dummdreisten Botschaften lesen oder hören.
Die Anzeigenkampagne der "Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft", kurz INSM, zur Bundestagswahl im September, ist
allerdings einen Verstoß gegen diese Regel wert.
Zumal ihre Anzeigen ohnehin in allen größeren
Tageszeitungen präsent sind.
Annalena Baerbock, als Moses verkleidet, mit
Verbotstafeln unter dem Arm, will angeblich eine grüne Staatsreligion einführen:
Du darfst nicht Autofahren, du darfst nicht fliegen, du darfst nicht schöner
wohnen, du darfst nicht….
Diese Kampagne ist in mehrfacher Hinsicht
ärgerlich und peinlich.
Zum einen stellt die Initiative für Neue
soziale Marktwirtschaft das grüne Wahlprogramm „Ungenau bis falsch“(2) dar. Das verwundert nicht, wird die INSM doch von den Arbeitgeberverbänden der
Metall- und Elektro-Industrie finanziert.
Du kannst nur einem Herren dienen: Gott oder
dem Mammon (1).
Aber auch ein Lobbyverband ist der Wahrheit
verpflichtet und darf keine ganzseitigen Lügen verbreiten.
Zum anderen ist es gefährlich, im Wahlkampf
antisemitische Stereotypen einzusetzen: Das Motiv des Mose spielt auf die alte
Verschwörungstheorie an, dass das Judentum angeblich nach der Weltherrschaft
strebe.
Am ärgerlichsten ist für mich aber, dass mit
der Kampagne die moralisch-ethische Grundlage des Christentums pervertiert wird:
Die zehn Gebote sind keine stumpfen Verbote, wie die Kampagne suggeriert. Sie
sind Angebote, die ein freies und gleichberechtigtes Zusammenleben der Menschen
erst ermöglichen.
Dass Industrielobbyisten sich um ihren Profit
unter veränderten Rahmenbedingungen sorgen ist verständlich. Dass sie dabei
populistische Methoden der Verunglimpfung und der Lüge einsetzen ist
unerträglich. Du kannst nur einem Herren dienen: Gott oder dem Mammon (1).
Diese Kampagne der Vertreterhttps://www.kirche-im-wdr.de/uploads/tx_krrprogram/55919_WDR220210813Koehler.mp3