Jom Kippur

Kirche in 1Live | 09.09.2021 | 00:00 Uhr

„Wenn du dich so richtig mit

jemandem gestritten hast und dich dann wieder verträgst, ist das eine Feier

wert.“, sagt Levi und dann sagt er, dass er deshalb nächsten Mittwoch nicht da

ist. „Hast du dich so doll gestritten?“, frage ich und Levi lacht. Als er nicht

antwortet, wiederhole ich meine Frage „Und warum bist du dann nächsten Mittwoch

nicht da?“

„Weil man auch einfach eine

Versöhnung feiern kann, wenn der Streit vorher gar nicht so doll war.“,

antwortet Levi und zwinkert mir zu. „Nächsten Mittwoch ist ‚Jom Kippur‘. Das

ist das höchste Fest der Jüdinnen und Juden, das Versöhnungsfest.“

Langsam habe ich das Gefühl,

ich kann mir etwas zusammenreimen aber wahrscheinlich nur einen Bruchteil und

deshalb frage ich Levi und der erklärt:

„An diesem Tag sollen sich

Menschen versöhnen. Sie sollen sich bewusst werden, wen sie verletzt haben und

um Verzeihung bitten. Und danach ist auch Gott bereit, sich mit jedem Menschen

zu vertragen. Es erinnert daran, dass wir uns Gott zuwenden können. Weil wir

einen freien Willen haben und unser Leben nicht ferngesteuert wird. Wenn wir

wirklich bereuen, ist Gott immer für eine Versöhnung bereit. Übrigens: Es ist

ein Fest, das auch häufig von Jüdinnen und Juden gefeiert wird, die sonst nicht

so religiös sind. Warum? Weil es für alle Menschen ein schönes Fest mit noch

schönerer Bedeutung ist.“

„Kann ich auch mitfeiern?“

frage ich. „Klar“, sagt Levi. „Versöhnung kann man nicht genug feiern.“

Sprecher: Jan Primke

Redaktion: Daniel Schneider

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  • 9.9.2021
  • Magnus Anschütz
  • © CCO Pixabay
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