Beim letzten
Heimspiel ist Fabi von seinem Trainer zusammengefaltet worden: Los, Tobi, lauf weiter,! Nicht stehen
bleiben! Lass den liegen! Was war passiert? Ein Spieler der Gegenmannschaft
war auf dem nassen Kunstrasen ausgerutscht und hatte sich wohl echt wehgetan.
ALLERDINGS: das Ganze geschah komplett ohne Fabis Einwirken, es war kein Foul.
Trotzdem hat Fabi nicht weitergespielt und sich um seinen Gegenspieler
gekümmert. In der Kabine gab’s dann die Anklage: Mensch Fabi, warum bleibst du denn stehen? Wenn du ihn nicht gefoult
hast, musst du weiterlaufen, das macht der doch auch nicht für dich! Wenn du
das nochmal machst, bist du raus, wir sind doch kein Wohlfahrtsverein!
In der Bibel
gibt es die Geschichte von einem, der zusammengeschlagen und ausgeraubt wird.
Verschiedene Leute gehen an ihm vorbei, sie haben alle wichtige Termine. Nur
einer bleibt stehen und hilft ihm. Jesus nimmt ihn zum Beispiel, wie wir uns
verhalten sollen. Bekannt geworden ist er als der barmherzige Samariter. Ich stelle mir vor, der barmherzige
Samariter hätte zuhause in ähnlicher Weise Ärger bekommen: Was kommt du denn so spät? Was hilfst du dem denn, bist du blöd, du
kennst den doch gar nicht.
Ich find das
auf jeden Fall gut, dass Fabi nach dem geguckt hat, der sich verletzt hat.
Egal, ob er ihn gefoult hat oder nicht, egal ob er von der eigenen Mannschaft
war oder von der Gegenmannschaft, egal ob er das auch umgekehrt gemacht hätte.
Und ich hoffe, dass es eine Menge Trainerinnen und Trainer da draußen gibt, die
genau das loben und nicht kritisieren.
Sprecherin:
Lisa Kielbassa
Redaktion: Daniel Schneider
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